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Die Klubs sind Gefangene des Systems

> Stefan Backs > 11. Juni 2020

Die Corona-Pandemie und die daraus resultierenden Folgen sind bei allen negativen Begleiterscheinungen eine Chance. In dem Sinne, Dinge neu zu bewerten. Ist wirklich alles gut gewesen, wie es war? Muss man manche Dinge nicht völlig neu denken? Das gilt natürlich auch für den Profifußball. Das Beispiel Bundesliga zeigt: Die Klubs sind Gefangene des bestehenden Systems. Die Champions League bringt großes Geld. Also ist die Teilnahme daran ein lohnendes Ziel. Um dies zu erreichen, brauche ich aber Spieler mit einer gewissen Qualität. Und die kostet Geld. Also muß ich zunächst investieren. So denken sechs bis acht Vereine in der Liga. Der Haken daran: nur maximal vier davon qualifizieren sich tatsächlich. Der Rest bezahlt einen teuren Kader, ohne die erhoffte Rendite einzufahren. Das gleiche System gilt für die Abstiegsfrage. Bis zu drei Klubs können absteigen. Sechs bis acht Klubs wollen dies verhindern. Der Gang in die 2. Bundesliga bedeutet massive Einnahmeverluste.
Der danach angestrebte Wiederaufstieg funktioniert ebenfalls nur mit erheblichem finanziellen Risiko – ohne Garantie.
Dazu kommen unkalkulierbare Risiken wie Verletzungspech, Rote Karten mit wochenlangen Sperren, nur um zwei Beispiele zu nennen. Mit anderen Worten: Nahezu alle Klubs müssen ins Risiko gehen. Nur wenige können „solide“ arbeiten, landen so am Ende auf Platz zehn, was zwar ordentlich, aber irgendwie auch langweilig ist. Nebenbei gesagt ist auch das bestehende System ziemlich langweilig. Natürlich sorgen oberflächlich betrachtet Auf- und Abstieg sowie Meisterschaft und Champions-League-Teilnahme für Spannung. Doch die hält sich seit Jahren in überschaubaren Grenzen. Bayern München wird Meister, Borussia Dortmund Zweiter und ob Gladbach, Leverkusen oder Leipzig die restlichen Plätze unter sich ausmachen, interessiert nur die Fans der jeweiligen Vereine. Den Vereinen in der Corona-Krise vorzuwerfen, sie würden finanziell fahrlässig handeln, ist daher unfair und zu kurz gedacht. Natürlich gibt es immer Fehler, Fehleinschätzungen, Fehlinvestitionen. Aber es ist das bestehende System, das den Fußball anfällig macht. Deshalb muß es erlaubt sein, über dieses System nachzudenken. Das jetzige zementiert die herrschenden Macht- und Kraftverhältnisse und sorgt für keinerlei Überraschung mehr. Da wäre es nur konsequent, könnten die Vereine fest planen. Das hieße: Entweder kein Abstieg mehr. Oder gleichmäßige Verteilung von Fernsehgeldern. Oder ein Draftsystem für einheimische Talente. Oder alles zusammen. Und mehr. Über den Tellerrand denken muß in diesen Tagen erlaubt sein. #takingcareaboutfootball

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