RB Leipzig ist ein Kunstprodukt. Der Name RasenBallsport ein Witz. Der Fußball-Bundesligist ist eine Werbeplattform für den Getränkehersteller Red Bull. Eigens dafür erschaffen. Alles diskutiert. Geschenkt.
RB Leipzig ist erfolgreich. Schaffte den Sprung von der Regionalliga bis ins Halbfinale der Champions League. Und steht in dieser Saison im DFB-Pokalfinale. Ergo arbeiten dort Profis. Denn Geld alleine bringt keinen Erfolg. Das haben sogenannte Traditionsclubs zur Genüge bewiesen.
So gibt es zwei Lager. Die einen verachten RB Leipzig, die anderen bewundern die Professionalität des Klubs.
Dabei kommt mir ein Aspekt allerdings völlig zu kurz. Um es kurz zu machen: RB Leipzig tut nichts für den deutschen Fußball. Im Pokal-Halbfinale gegen Werder Bremen stand zum wiederholten Male kein einziger deutscher Spieler in der Startelf. Setzen in anderen Industriebranchen die Macher vermehrt auf Regionalität, so fällt dieser Aspekt bei den Machern von RB völlig unter den Tisch.
Kein einziger deutscher Spieler aus der dortigen Nachwuchsakademie hat es bisher nachhaltig in die Profimannschaft geschafft. Stattdessen setzt Leipzig (wie viele andere Bundesligisten) auf die Verpflichtung ausländischer Talente, vorzugsweise Franzosen.
Lasse ich das Mainz und Co. noch irgendwie durchgehen, weil sie andere finanzielle Rahmenbedingungen haben, so finde ich das Konzept bei RB deplatziert.
Gerade ein Club, der aufgrund seiner „Historie“ derart in der Kritik steht, sollte auf Nachhaltigkeit bedacht sein. Und das bedeutet: Den deutschen Fußball voranbringen. Deutsche Talente ausbilden und fördern. RB als Talente-Schmiede für den DFB würde viele Kritiker verstummen lassen. Aber davon ist man gerade maximal weit entfernt.