Jörg Dahlmann ist Fußball-Kommentator auf sky. Ok, leider muß man sagen: war. Er wurde gekündigt weil er in einem Kommentar über einen japanischen Fußballer gesagt hat, das letzte Tor habe dieser im „Land der Sushis“ geschossen. Dies wurde ihm als Rassismus ausgelegt. So weit, so schlecht.
Ich habe mit Jörg Dahlmann drei Jahre zusammen gearbeitet. Ich mag ihn als Mensch. Als Kommentator war er mir mit seinem Enthusiasmus zu oft „drüber“. Was aber letztlich reine Geschmacksache ist.
Kommen wir nun zur sehr linksgerichteten Tageszeitung taz. Ein Autor namens Frédéric Valin wirft Dahlmann, aber auch seinen Kollegen Tom Bartels, Marcel Reif und Béla Rethy Rassismus, Chauvinismus und Sexismus vor. Mit hanebüchenen Beispielen.
Als Breel Embolo, schreibt dieser Valin, gegen die Corona-Regeln verstoßen habe, forderte Reif doch allen Ernstes, die Mannschaft solle sich Embolo in der Kabine mal vorknöpfen. Mehr Rassismus geht wirklich nicht.
Bela Rethy wird von dem schneidigen Moralapostel Valin vorgeworfen, schon mal die Namen von Spielern mit schwarzer Hautfarbe zu verwechseln. Und den Vorwurf gegen Dahlmann stellt der Autor bewusst wahrheitsverzerrt dar, weil er sonst nicht zu seiner Rassismus-Anklage passt.
Ich will mal ehrlich sein: Mich kotzen Typen wie dieser Valin geradezu an. Moderne Moraljakobiner, die im Netz als legitime Stasi-Nachfolger nach vermeintlichen Verfehlungen ihrer Mitmenschen suchen und hinter jeder Formulierung Rassismus oder Sexismus wittern. Bei denen in ihrer Selbstgerechtigkeit schon ein falsch gesetzter Genderstern zur Schnappatmung führt.
Dabei sind sie oft nichts weiter als aufgeblasene Wichtigtuer, die sich in ihrem vermeintlichen Bessermenschentum suhlen und zu dumm sind zu merken, daß sie genau die Mechanismen eines Systems anwenden, das sie vorgeblich bekämpfen. Den Totalitarismus. Und dabei mit ihrer engarschigen Humorlosigkeit und ihrem bis zur Unkenntlichkeit verengten Meinungskorridor unsere Gesellschaft zutiefst spalten.
Deshalb: Je suis Jörg Dahlmann.