Ultras gehen mir auf den Sack. Entschuldigung, dass ich das so salopp daher schreibe, doch mir fällt kein passenderer Satz dafür ein. Und bevor jetzt die politisch Korrekten um die Ecke kommen: Ja, ich weiß, dass nicht alle gleich sind. Ist mir aber egal.
Ich bin Fußball-Fan durch und durch. Ich habe aber als Teenager lieber auf der Dortmunder Nord gestanden als auf der Süd. Ich wollte das Spiel sehen, mir für mein eigenes Match tags drauf mit der SG Massen was abschauen (was in den seltensten Fällen geklappt hat). Ich wollte auch die gegnerischen Stars bewundern, die Beckenbauers, Allofs, Littbarskis, Sanés und sogar die Fichtels.
DAS hat etwas mit Respekt zu tun. Mit Respekt vor Leistung. Vor Einstellung. Und vor Persönlichkeit. Ich habe die Leute auf der Süd verstanden. Sie wollten den Fußball, den Verein und sich selbst feiern. Alles ok.
Wenn ich aber die heutigen Ultra-Schreihälse sehe, die asozialen, teils bedrohlichen Banner, die Belagerungen und die unverhohlene Körperlichkeit, dann fällt mir nichts weiter ein als das Wort „Pack“.
Was sagt es über einen Menschen aus, wenn er bei Niederlagen seines Klubs völlig durchdreht und einem Tier ähnlicher ist als einem Menschen? Was sagt es über ihn aus, wenn er in der Gruppe oder der Anonymität des Internets große Fresse hat, ansonsten aber eine stumme Wurst ist.
Mir ist ein Rätsel, warum Profi-Vereine vor solchen Typen kuschen und ihnen damit überhaupt erst Relevanz verleihen. Mir ist ein Rätsel, warum sich „gesittete“ Ultra-Gruppierungen nicht von solchen Typen distanzieren. Denn sie sind für den Fußball so unwichtig wie ein Kropf. Es sind vom Leben frustrierte, abgehängte, oft alkoholisierte junge Männer ohne jeden Anstand, die nur in der Gruppe stark sind. Nicht mehr, nicht weniger.