Manuel Neuer: Überragend, Robert Lewandowski: Unfassbar, Florian Wirtz: Was für ein Talent, Dani Olmo: eine Augenweide, Erling Haaland: Eine Naturgewalt.
Es gibt viele phantastische Spieler in der Fußball-Bundesliga und es ist immer ungerecht, einen Spieler der Saison zu küren. Einen möchte ich dennoch herausheben: Erik Durm von Eintracht Frankfurt.
Ich habe Herrn Durm persönlich nie kennengelernt, anders als seinen leider verstorbenen Berater Rainer Derber. Aber als Spieler verfolge ich ihn schon lange. Ich habe ihn in der Saison 12/13 in 2. Mannschaft von Borussia Dortmund gesehen. Und ich war einigermaßen überrascht, daß Dortmunds Profitrainer Jürgen Klopp ihn zum Profi machte. Wenn ich mich recht erinnere, war Durm bei den „kleinen Borussen“ Stürmer. Klopp machte ihn zum Außenverteidiger, erkannte seine beeindruckenden Fitnesswerte und sein Talent auf dieser Position. Was dann folgte, war ein kleines Fußball-Märchen. Durm gewann mit dem BVB den DFB-Pokal und wurde 2014 mit der Nationalmannschaft sogar Fußball-Weltmeister.
Danach allerdings ging es mit Durms Karriere rapide bergab und als ich mir ein Spiel von Premier League-Absteiger Huddersfield Town in der Saison 18/19 anschaute, saß er in dieser individuell schwach besetzten Mannschaft auf der Bank.
Durm wechselte nach Frankfurt und auch dort spielte er keine Rolle. In den ersten sieben Spielen dieser Saison stand er nicht mal im Kader.
Aber er kämpfte sich zurück und ich kenne kaum jemand in der Branche, der ihm das zugetraut hätte. Auch ich nicht. Der gebürtige Pirmasenser ist mittlerweile unumstrittener Stammspieler der Hessen und ein wichtiger Grund dafür, daß die Eintracht derzeit auf dem 4. Tabellenplatz steht.
Ich kenne die Gründe seines Leistungslochs nicht, viele Verletzungen spielten bestimmt auch eine Rolle. Aber ich kenne kaum einen Spieler, der so eindrucksvoll zurückgekommen ist.
Das spricht für Einstellung, Charakter und Willen und sollte für viele junge Spieler ein Beispiel sein, daß es sich lohnt, zu kämpfen. Daß es sich lohnt, Widerstände zu überwinden.
Deshalb sage ich voller Respekt: Hut ab, Erik Durm.