Als gestern in der Champions League der deutsche Klub RB Leipzig bei Paris St.Germain antrat, gab es erstaunliches zu sehen. Bei Leipzig spielten viermal so viele Franzosen (4) wie bei den Franzosen (1). Dafür standen zu Spielbeginn bei beiden Klubs die gleiche Anzahl deutscher Spieler auf dem Platz, nämlich 0. Um die Anzahl der deutschen Spieler stand es auch in der Partie zwischen Borussia Dortmund und dem Club Brügge nicht viel besser. Einzig Mats Hummels stand in der Startelf.
Bei zwei Partien mit deutscher Beteiligung in der Königsklasse stand also ein deutscher Spieler in der Anfangsformation. Einer von 22. Eine ziemlich magere Ausbeute. Mats Hummels wird im Dezember 32 Jahre alt. Als Talent geht er damit nur bedingt durch. Womit wir bei Deutschlands 0:6 gegen Spanien in der Nations League wären. Wo sich die Verbände von Spanien, Frankreich und England um die Anzahl der großen Talente keine Sorgen machen müssen, sieht es in dieser Hinsicht in Deutschland eher mau aus. Die Anzahl der dauerhaft eingesetzten deutschen U21-Nationalspieler in der Bundesliga liegt bei lächerlichen drei Prozent.
Längst geben wieder deutlich mehr ausländische Fußballer den Ton in der Bundesliga an. Auf den DFB kommen also schwere Zeiten zu. Da war das Spiel gegen Spanien nur ein Vorgeschmack. Interessant wird es sein, wie sehr die Identifikation der Fans mit ihren Klubs leidet, sollten deutsche Spieler fehlen. Die Vereine haben eh einen massiven Verlust am Interesse jugendlicher Fans zu beklagen. Böse gesagt, deutet der Trend darauf hin, daß der klassische Fußball-Fan allmählich ausstirbt. Ob es da der richtige Weg ist, einheimischen Spielern keine Chance zu geben und nur noch auf künftige Rendite in Form von ausländischen Talenten zu setzen, wage ich zu bezweifeln. Nebenbei: Juventus Turin spielte gestern das erste Mal in seiner 123jährigen Vereinsgeschichte ohne Italiener. Es gibt diese Probleme also auch anderenorts. Was allerdings nur ein schwacher Trost ist.
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