„Mario Götze wechselt zu Star-Berater“ – so war gestern zu lesen. Erst dachte ich, die Story ist doch schon ein paar Wochen alt. Denn erst vor wenigen Wochen verkündete Götze, sich von nun an von Reza Fazeli vertreten zu lassen, einem Berater von tadellosem Ruf, der auch Dortmunds Trainer Lucien Favre vertritt. Aber nein: Mario Götze sattelte in einer Transferphase noch einmal um und lässt sich nun von Lian-Sports vertreten. Berater-Wechsel sind legitim, theoretisch könnten Spieler sich jeden Tag einen neuen Berater nehmen. Im Fall Götze lohnt es sich aber, genauer hinzuschauen. Lian-Sports ist eine große Agentur. Sie vertritt in Deutschland neben Götze unter anderem auch Jerome Boateng und Leroy Sané. Sie ist aber auch eine umstrittene Agentur, der im Buch Football-Leaks gleich mehrere Seiten gewidmet wurden. Dieser neuerliche Wechsel sagt einiges über Götze aus. Dazu muss man wissen, daß es normalerweise deutlich schwerer ist, einen durchschnittlich begabten A-Jugend-Bundesligaspieler in der Regionalliga unterzubringen, als für Mario Götze einen passenden Klub zu finden. Es sei denn, Mario Götzes Vorstellungen entpuppen sich als zu kompliziert. Entweder beim Gehalt, oder beim Status des Klubs. Beides spricht nicht dafür, daß es „unser WM-Held“ in der Bundesliga noch mal allen zeigen möchte. Daß er bereit ist, abseits von den Bayern oder Dortmund für weniger Gehalt Verantwortung zu übernehmen. Denn für einen Wechsel nach Leverkusen, Hertha oder Frankfurt braucht man keinen Beraterwechsel. Obwohl, Moment mal: Eintracht Frankfurt arbeitet seit Jahren eng mit Lian Sports zusammen. Götze zu Frankfurt – das wäre eine Sensation.
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