Nach dem 8:2-Sieg des FC Bayern München über den FC Barcelona ist sich die Presse einig: „Demütigung“ ist das meistbenutzte Wort.
Doch das greift viel zu kurz. Auf dem Platz in Lissabon ist die Mannschaft des FC Barcelona gestorben. Und das hat fast schon Tradition. Immer wieder bilden Barcelona und auch der große Rivale Real Madrid ein großes Team. Diese Mannschaften spielen Jahre um Jahre beinahe unverändert, eilen von Erfolg zu Erfolg, bis sie irgendwann zu alt sind. Lionel Messi (33), Gerard Piquet (33), Sergio Busquets (32), Jordi Alba (31), Arturo Vidal (33) und Luis Suarez (33) aus der gestrigen Startelf mögen da als Beispiele dienen. Diese großen Clubs machen nach spektakulären Niederlagen einen radikalen Schnitt und verpflichten für unvorstellbare Summen die nächste Generation an Superstars. Diese neu zusammen gestellten Mannschaften sind individuell immer groß, brauchen aber Zeit, um auch als Team groß zu werden.
Wie anders ist da die Teampolitik des FC Bayern München. Mit Alphonso Davies (19), Joshua Kimmich (25), Leon Goretzka (25), Serge Gnabry (25) und Kingsley Coman (24) hat Bayern München neben den etablierten Neuer, Müller, Lewandowski und Co. längst die nächste Generation auf dem Platz. Und konnten mit Spielern wie Leroy Sané (24), Mickael Cuisance (20), Tanguy Kouassi (18) und Alexander Nübel (23) weitere junge Spieler an sich binden. Ein Übergang auf hohem Niveau im Gegensatz zu einem radikalen Schnitt. Man muss kein Prophet sein, um vorauszusehen, daß Bayern München in den nächsten Jahren eine dominante Rolle im europäischen Spitzenfußball spielen wird. Die Strategie ist einfach die bessere.
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