Sicher, ich bin in diesem Fall nicht ganz objektiv. Denn Martin Schmidt ist ein Trainer, der von unserer Agentur betreut wird. Aber anhand des FC Augsburg läßt sich gerade wunderbar beschreiben, warum ein passender Trainer so existenziell wichtig für einen Verein ist.
Noch vor Saisonbeginn hatte der FCA viele Probleme. Einige Spieler äußerten öffentlich Wechselgedanken, Martin Hinteregger wechselte unter viel Getöse zu Eintracht Frankfurt. Andere Leistungsträger wollten es ihm offenbar gleich tun und provozierten den Klub. Dazu kamen viele Verletzte, ein struktureller Umbau im medizinischen Bereich sollte Abhilfe schaffen. Zuguterletzt: Viele neue Spieler wurden verpflichtet, einige erst nach Saisonstart.
Es folgte ein (erwartbar) schwieriger Saisonstart und nach dem 1:5 in Gladbach brachten einige Medien sich bereits gegen Martin Schmidt in Stellung. Davon ist heute, gut zwei Monate später, keine Rede mehr. Mit fünf Siegen aus den letzten sechs Spielen ist Augsburg so etwas wie das Team der Stunde. Zudem spielt der FCA spektakulären Fußball, eine klare Handschrift des Trainers ist zu erkennen.
Was bedeutet das für den Verein? Zunächst einmal, bleibt die Mannschaft stabil, kann der FCA frühzeitig die neue Saison planen. Ein großer Vorteil gegenüber Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt.
Zum Zweiten haben die Spielphilosophie und Umstellungen des Trainers dafür gesorgt, daß Leistungsträger wie Philipp Max noch nie so wertvoll waren wie heute. Bedeutet: Bei einem Wechsel im Sommer würde der Klub ungleich höher finanziell profitieren als noch vor sechs Monaten.
Darüberhinaus haben die klare Philosophie und strategische Planung einen äußerst interessanten Kader entstehen lassen. Bis dato unbekannte Spieler wie Ruben Vargas, Fredrik Jensen oder Iago haben sich nicht nur in den Fokus der Öffentlichkeit gespielt, sondern sind mit Anfang 20 noch längst nicht am Ende ihrer Entwicklung.
Martin Schmidt hat zusammen mit dem Management des FCA den Klub neu aufgestellt und ihm eine neue, begeisternde Identität verpasst. Der Verein wird davon in jeder Beziehung profitieren. Es ist ein Paradebeispiel dafür, den Trainer nicht sofort in Frage zu stellen, sondern an einem Konzept festzuhalten. Der derzeitige Erfolg ist daher allen Beteiligten zu gönnen.
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© Stefan Backs